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Zur Vorbereitung hatten wir
uns den sogenannten Jordan Pass für 75JD (2 Tage
Petra, die Anzahl der Tage für Petra ist der einzige
Unterschied zwischen den verschiedenen Varianten) im
Internet gekauft. Dieser beinhaltet schon die Visa
Gebühr (fällig bei Einreise) von 40JD. Später merkten
wir, daß er auf dem Handy ausreichend war beim
Vorzeigen, den Ausdruck wollte niemand sehen. Am
Flughafen Check-in wurden wir auch auf die
vermeintlich notwendige online-Registrierung für
Jordanien hin gewiesen. Wir machten es, es fragte aber
nie mehr einer danach.
Die Idee ist in einem Vorort vor dem Flughafen zu parken, aber Neufahrn ist überall mit Halteverbotsschildern gepflastert. Ich finde schließlich einen Parkplatz etwas vom Bahnhof entfernt, deren Beschilderung ich so verstehe daß ich länger halten kann (hat sich auch bewahrheitet, der Wagen steht immer noch unberührt nach zwei Wochen). Mit der S-Bahn fahren wir die zwei Stationen zum Flughafen. Check-in hatten wir schon gestern online gemacht, wir müssen nur noch das Gepäck abgeben. Der Flug nach Istanbul ist pünktlich. Wir landen im neuen Mega Flughafen von Istanbul. Man braucht hier ewig beim Transfer wegen der Größe. Ein Lautsprecher System haben sie anscheinend nicht. Am angegebenen Gate sehe ich irgendwann eine Bewegung vom Typ Massenwanderung, und wir schließen uns an. Es stellt sich heraus, daß das Gate sich geändert hatte und auf Zuruf alle eine 20-Minuten Wanderung durch den Flughafen machten. Der Flug nach Amman war leider verspätet, aber sehr positiv fällt auf, daß es auf jedem Flug eine Mahlzeit gibt und auch Filme geschaut werden können. Wir hatten Türkish Airlines auch wegen der angenehmeren Flugzeiten gewählt, aber der Hinflug wurde kurzfristig umgelegt, so das wir leider doch gegen Mitternacht in Amman ankommen. Die Pass- und Visa Formalitäten gehen dank Jordan Pass schnell. Als erstes ziehe ich mir über Visa Geld am Automaten. Nur hier bekomme ich 500JD auf einen Schlag. Ein Taxi bringt uns für 22,50JD (die Handel-n-Versuche meiner Mitreisenden sind total sinnlos) in die Altstadt zum Concord Hotel. Der nette junge Mann an der Rezeption will uns aber erklären, er hätte keine Buchung von uns. Wir hatten dieses Hotel über booking.com gebucht. Die Wahrheit ist einfach, er hat überbucht und muß nun um Mitternacht uns eine Alternative in der Nähe suchen. Um 2 Uhr liegen wir schließlich in den Betten eines nahen anderen Hotels. |
| Sonntag Amman ![]() Am nächsten Morgen gibt es ein
brauchbares Frühstück jordanischer Art in einem etwas
schmuddeligen Speisesaal des Concord Hotels, wohin wir
direkt nach dem Aufwachen zurück gezogen sind. Vom
Hotel müssen wir nur den Berg zur Zitadelle hinauf
gehen, die über der Altstadt liegt. Sie bietet
einerseits einen schönen Überblick über die Stadt und
ihre "Jebel" (Hügel), aber ist auch noch so gut
erhalten, daß sie einen Eindruck vermittelt, wie es
früher hier aussah. Ein Highlight ist natürlich der
Herkules Tempel, der für sich alleine steht. Hinter
dem renovierten Omayaden Palast hat man eine
uneingeschränkte Sicht über die Stadt, die aussieht
wie lauter kleine Häuserwürfel in der gleichen Farbe
über die Hänge verstreut, nur getoppt von einer
riesigen Flagge auf dem gegenüberliegenden Hügel.Auf dem Weg durch die alte Stadt kaufen wir uns bei Zain SIM Karten mit Datenvolumen 40GB für 13,50JD, um maps und ähnliches nutzen zu können. WiFi haben alle Hotels, manchmal nur nicht auf den Zimmern. Danach schauen wir uns das römische Theater an. Am Eingang hängt ein undatiertes Bild, das zeigt daß es einmal komplett einsam lag. Inzwischen ist es umrahmt von einem Häusermeer. Von ganz oben hat man einen herrlichen Blick. Nach dem Genießen der süßen Weintrauben dränge ich darauf noch einmal zur Zitadelle hoch zu gehen, um mehr Bilder im warmen Abendlicht zu machen. Nachdem meine Fotolust befriedigt ist, gehen wir hinunter in das Viertel mit den Restaurants und finden nach ein wenig Abstimmung eines, wo ich Lamm und Svetlana Fisch essen kann. Dazu nehme ich Tabouleh und Baba Ganoush. Ein leckeres Essen, Svetlana beneidet mich um den Lammhaxe. Auf dem Heimweg setzen wir uns noch mal in ein Straßencafé und gönnen uns ein Bier für 5JD. Jordanien ist moslemisch und alkoholfrei. Alkohol gibt es zum Kaufen nur in sogenannten Liquor Shops oder in manchen Lokalen. Heute gehen wir früher schlafen, die Zeitumstellung von einer Stunde und die kurze vorherige Nacht macht uns noch ein wenig zu schaffen. |
| Montag Tagesausflug nach Jerash und zur syrischen Grenze, 261km So oft wie in diesem Urlaub habe ich noch nie einen Mietwagen umgebucht. Zuerst vom Flughafen direkt für den ersten Flug, dann wegen der Hinflugumlegung ein zweites Mal, dann angesichts der Ankunftszeit in der Stadt ab Dienstag und schließlich für den heutigen Montag von der Stadt. Dank billiger-mietwagen.de geht das recht leicht und unkompliziert. Ich habe einen Renault Logan wegen dem separaten Kofferraum und ohne jeglichen Zusatzschutz gebucht. Das hat sich in der Regel bewährt. Zu Greenmotion Rental bringt uns ein Taxi für 4JD, dessen Fahrer aber wohl des Lesens nicht so ganz mächtig ist und die Hausnummer nicht findet. Die Übergabe des Wagens ist problemlos. Unser
heutiges Ziel ist Jerash
im Norden, es liegt nur
ca. 30km entfernt, und wir
wollen es in einem
Tagesausflug machen.
Trotzdem kommen wir erst
gegen 11 Uhr dort an. Die
Anlage ist leicht zu
finden, wie eigentlich
alles ist sie gut
ausgeschildert. Das über
2.000 Jahre alte Jerash
wurde erst Anfang des 19.
Jahrhunderts wieder
entdeckt und seit 100
Jahre wird es systematisch
erforscht und freigelegt.
Durch das Hadrianstor
betritt man den Bereich,
findet gleich dahinter das
gut erhaltene Hippodrom
und muß am Südtor seinen
Jordan Pass vorweisen, um
den inneren Bereich zu
betreten. Gleich dahinter
liegt das ovale Forum, daß
durch seine fast
vollständig erhaltenen
Säulenreihen ein
beeindruckendes Fotomotiv
bietet. Von hier
verläuft der Cardo
Richtung Nordtor, an dem
verschiedene Bereiche mit
Kirchen, Bädern, Tempeln
und dem gut erhaltenen
Nymphaeum, dem Wasserhaus,
sich befinden. Ich laufe
alleine durch die Anlagen,
da Svetlana ein anderes
Tempo hat und folge den
Beschreibungen des Führers
hinauf auf den Hügel des
Artemis Tempels. Der Cardo
Maximus verläuft in gut
erhaltenem Zustand bis zum
Nordtor. Hier wird es
deutlich leerer, aber das
liegt auch generell daran,
daß die Busladungen der
Touristen gegen Mittag zum
Essen die Anlage
verlassen. Die Stadt hatte
tatsächlich zwei große gut
erhaltene Theater, das
Nord- und das Südtheater.
Am Ende schaue ich noch
vom Zeus Tempel hinunter
auf das ovale Forum. Das
abschließende Buffet im
Jerash Restaurant am
Südtor für 10JD ist sein
Geld wert. Wir stärken
uns, stellen fest daß wir
jetzt gegen 3 Uhr noch ein
wenig Tag über haben und
beschließen noch an die
syrische Grenze zu fahren,
um noch einen Blick auf
den See Genezareth zu
werfen. Über schnelle gut
ausgebaute Straßen geht es
bis Ash Sharun im Jordan
Tal, dort werden die
Straßen kleiner, und wir
folgen der Straße entlang
des Flusses Yamuk. Wir
sind hier im Grenzgebiet
und werden an einer
Straßensperre freundlich
von einem Soldaten
interviewt, der
offensichtlich Langeweile
hat und sein Englisch
ausprobieren möchte. Ein
Stück weiter sehen wir die
zerstörte
Eisenbahnbrücke aus
den ersten israelischen
Kriegen, biegen danach
aber wieder nach Süden ab,
da die Sonne langsam
untergeht und ich keine
Lust habe lange im Dunkeln
zu fahren. Das auf dem Weg
gelegene Ajlun Castle hat
leider schon zu, wir
bekommen nur einen
Eindruck von außen. So
kommen wir doch ins
Dunkle, aber in der Nähe
von Amman sind die Straßen
beleuchtet, was das Fahren
entspannt. Abends sind wir
noch vom Mittag satt. |
| Dienstag Die Wüstenschlösser und Madaba, 242km Den Wagen
finden wir nach dem Auschecken in der Seitenstraße
unversehrt wieder, laut Hotel ist das aber auch
normal. Normal ist wahrscheinlich auch der für uns
Europäer konstant leicht wahrzunehmende
Abfallgeruch in der Altstadt. Heute ist unser Ziel
Madaba, vorher wollen wir aber noch die im Osten
gelegenen sogenannten Wüstenschlösser sehen. Dank
unseren Datenvolumen führt uns google.maps aus der
Stadt heraus. Danach gibt es nicht mehr viele
Alternativen. Eine lange einsame Strecke führt
durch einsame platte Wüstenlandschaften Richtung
irakische Grenze. ![]() Das erste Wüstenschloß ist Qasr el
Kharanash, ein imposanter Bau an der Straße, der
aber innen nicht viel bietet. Nur 20km vor der
irakischen Grenze halten wir in der Oase Azraq am
Qasr el Azraq. Hier ist extrem wenig los, die
meisten Touren nehmen anscheinend nur die beiden
weiter westlich gelegenen Schlösser mit auf. Mit
seiner umlaufenden Mauer wirkt das Schloß eher wie
eine Burg, ist teilweise gut erhalten, wirkt aber
im Mittagslicht konturlos. Besonders erwähnenswert
ist das Steintor, das sich nur über steinerne
Scharniere relativ leicht auf und zu bewegt. Bevor
wir das nächste Ziel ansteuern, essen wir noch in
einem, dem einzigen Restaurant, in der Oase wieder
Buffet für 10JD. Dieses ist aber nicht so
reichhaltig wie das gestrige. Das letzte unserer
Ziele ist das Wüstenschloß Qasr Amra, immerhin
Weltkulturerbe. Dieses liegt auf dem Weg zurück
nach Westen in Sichtweite der Straße. Die
Tonnengewölbe sind auffällig, wieder haben wir
wegen der Mittagszeit vollkommene Ungestörtheit um
die Malereien zu bewundern. Die Darstellung von
teilweise sehr offenherzigen und gut erhaltenen
Mensch- und Tierdarstellungen sind ungewöhnlich
für den Islam und eigentlich nur zu erklären durch
die frühe Entstehung. Das Schlösschen diente als
Jagd- und Badeschlösschen, wobei wir uns heute
fragen, wie kommt man auf die Idee mitten in der
Wüste zu jagen oder zu baden. Auf
unserem Rückweg Richtung Amman nehmen wir noch
zwei Soldaten mit, die per Anhalter
Mitfahrgelegenheit suchen. Leider sprechen sie
kein Englisch. Wir setzen sie vor Amman ab und
biegen nach Südwesten ab Richtung Madaba ab. Heute
habe ich das Hotel ausgesucht, nachdem das Concord
Hotel in Amman nicht so wirklich gut war. Das Mariam Hotel in der
Stadt hat für die 40JD sogar einen Pool, den wir
als erstes nutzen. So abgekühlt haben wir neue
Energie das zu besichtigen, was diese Stadt
ausmacht. Sie ist bekannt für ihre Mosaike. Als
erstes schauen wir uns die Palästina Karte auf dem
Boden der Georgskirche an. Hier gilt der Jordan
Pass nicht, wir müssen 3JD zahlen. Es ist immer
wieder erstaunlich wieso manche Sachen vor
menschlichem Vandalismus verschont bleiben. Die
Karte ist 1.400 Jahre alt und größtenteils
erhalten. Danach sehen wir uns noch die
großflächigen Mosaike des nahen Burnt Palace und
der archäologischen Ausgrabungsstätte an. Auch
heute sind wir noch so satt, daß wir nach einem
Snack mit süßen Weintrauben unten in der Bar nur
noch einen heimischen Rotwein zu uns nehmen. |
| Mittwoch Mount Nebo, Heiße Quellen und der Grand Canyon, 175km Die
Rufe der Muezzins lassen uns um 5 Uhr schon fast nicht
mehr aus dem Bett fallen. Man gewöhnt sich aber dran.
Das Hotel zeigt in seinem Roof Restaurant wie ein gutes
Frühstück aussehen kann. An unserem ersten, nahen Ziel
heute, dem Mount Nebo, kommen wir schon vor 10 Uhr an.
So ist es angenehm leer, nur eine Busladung ist vor uns.
Von hier aus blickte Moses in das gelobte Land (im
Westen Israel). Die Kirche ist restauriert und es sind
ebenfalls schöne Mosaike zu sehen, der Blick zum
gelobten Land über das tote Meer hinweg ist leicht
diesig. Laut Führer ist das nur nach Regen anders. Wir machen noch einen Tankstopp und
fahren dann weiter nach Süden. Da wir genug Zeit haben,
nehmen wir eine Nebenstrecke für eine Zusatzschleife.
Svetlana möchte noch unter den Wasserfall von Hammamat
Ma'in, gespeist aus einer Thermalquelle. Eigentlich darf
ich nicht mit rein (und die 15JD sind es mir nicht
wert), aber schließlich darf ich sie am Parkplatz
absetzen, und sie geht mit Badesachen hin. Mich winken
die Wärter 5 Minuten später so durch, so kann ich Fotos
machen (sie badet allerdings auch nicht). Es ist nicht
viel los, das Wasser ist echt heiß, aber es gibt
Jordanier, die sich wirklich direkt unter den Wasserfall
legen. Es ist nicht viel Betrieb und es sind
hauptsächlich Männer im Wasser. Die Wasserfälle bieten
schöne Fotomotive in der ansonsten farb-armen Umgebung.Ein paar Kilometer weiter finden wir nahe Mukawir den Hügel, auf dem der Palast von Herodes stand (Qalaat el Mishnaqa). Man sieht ihn nur von einer Aussichtsplattform am Parkplatz, wo total gelangweilte Wärter angesichts des nicht vorhandenen Touristenstroms sich mit sich selbst beschäftigen. Von der etwas höher gelegenen Straße sieht man allerdings, daß auf dem Plateau der Festung nicht viel steht, was eine Besichtigung nötig gemacht hätte. So machen wir uns nach einem letzten Blick zum Toten Meer, immer wieder haltend diese phantastische karge Landschaft zu fotografieren, wieder auf zur Kings Road. Hinter Dhiban öffnet sich die Landschaft, und wir kommen in den sogenannten "Grand Canyon" von Jordanien. Eine riesige Schlucht liegt vor uns, in die sich die Straße hinunter windet und auf der gegenüber liegenden Seite wieder hinauf. Am Parkplatz mit Aussicht steht die "Aldi" Bar, in der Captain Sparrow sich gerne fotografieren läßt. Männliche Jordanier haben nämlich entdeckt, daß sie durch ihren Teint mit ein wenig Kajal Stift zum abgedrehten Piratenkapitän mutieren können und Aufmerksam und Bakschisch bekommen können. Nach ein paar Fotos von oben gibt es noch diverse Stopps bis zu gegenüber liegenden Kante. Der im Tal liegende Stausee ist allerdings jetzt am Ende des Sommers leer. Alle warten auf Wasser. ![]() Die
letzten Kilometer bis Kerak bringen wir schnell hinter
uns und fahren direkt hoch zur Burg auf dem Berg am
Südende der Stadt. Ich streune mit meinem Reise Knowhow
Führer wieder alleine durch die Anlage. Die strategische
Lage wurde unter anderem von Römern, den Kreuzrittern
und Moslems bis hin zu den osmanischen Herrschern
genutzt und jede Ära hinterließ ihre Spuren.Ich lasse mich von einem Führer ansprechen und für 1JD durch die Anlage führen. Die vielen erhaltenen unterirdischen Gänge und Unterkünfte wie auch die mehrstöckigen Pferdeställe sind toll. Als uns die Burg nach Stunden wieder ausspuckt, lassen wir uns zu einem Essen vor den Toren zu einem Essen in einem der Restaurants verleiten, was aber sich als eines der schlechtesten der ganzen Reise herausstellt. Svetlana ist keine Freundin früher Unterkunftssuche, und so haben wir in der Anlage mal eben schnell in Kerak eine Unterkunft aus dem verbleibenden schmalen Angebot von booking.com gesucht und ein nahe Ferienwohnung gebucht. Sie kostet nur 14JD und liegt am Rande der Festung mit schöner Aussicht. In der Nacht erweist sich aber selbst dieser geringe Preis als zu hoch, da ich in dem quietschenden Bett schlecht schlafe. Dafür können wir nach einem Ausflug in die nicht viel hergebende Stadt und den gegenüber liegenden Aussichtspunkt auf die Burg die große Terrasse der Wohnung mit der Aussicht auf die Burg in der milden Nacht nutzen. Wir buchen auch die Unterkunft für den nächsten Tag in Wadi Musa/Petra. |
| Donnerstag Dana Biopsphären Reservat und Shaubak bis Wadi Musa, 179km 5 Frühstück suchen wir im Ort, es werden
ein paar Kekse vom Bäcker und Tee, da es nicht viel
touristische Infrastruktur gibt. Auf dem Weg nach Süden
kommen wir durch den Canyon des Wadi al Hasa, der dem
"Grand Canyon" vom Vortrag nicht viel nachsteht. Einen
Abstecher zu den Afra Hot Springs brechen wir ab, machen
aber einen Halt am Dana Biosphären Reservat. Der kleine
Ort am Eingang ist quasi tot mangels Besuchern und man
fragt sich, wie die offenen Unterkünfte und Restaurants
überleben. Die Aussicht auf die Schluchtenlandschaft ist
grandios, aber für einen längeren Aufenthalt reizt uns
nichts. In
Shaubak machen wir noch einen Stopp bei der alten
Kreuzritterfestung Montreal. Wir schauen sie uns aber
nur von außen an, machen vorher noch einen Stopp bei dem
kleinsten Hotel der Welt an der hinauf führenden Straße
- einem VW Käfer mit Bett. Daß hier noch jemand drinnen
schlafen möchte, bezweifle ich. So kommen wir relativ
früh in Wadi Musa, dem Ausgangspunkt für die
Besichtigung von Petra an. Nach Einchecken im Lion Petra
Hotel (endlich wieder was ordentliches für 20JD/Nacht)
und Geldautomatensuche (nur 200JD maximales Abheben
möglich über Visa) finden wir einen Imbiss, wo wir uns
das Kebab Menu bestellen. Das ist im Prinzip immer
Fleisch im Fladen gerollt, Potatos (hier in Jordanien
für Pommes) und mixed Pickles für kleines Geld. Dazu
trinken wir mal alkoholfreies Bier aus dem nahen
Supermarkt für 2,50JD.Wir kaufen noch ein wenig Proviant für den morgigen Besuchstag in Petra ein und fahren schon mal zum Visitor Center, um uns einen Eindruck zu verschaffen. Unsere 2-Tages Jordan Pässe können wir erst am nächsten Tag zu Eintrittstickets wandeln, da sie nur für den gleichen Tag gelten. Ich kaufe noch ein T-Shirt für 15JD, dann gehen wir zurück ins Hotel. |
| Freitag Petra ![]() Heute ist der Tag für das Highlight von
Jordanien, die Anlagen von Petra. Die Nabatäer hatten sie
vor Christi Geburt als uneinnehmbare Stadt und Knotenpunkt
ihrer Mandelrouten gegründet. Ihre Herrschaft dauerte aber
nur ca. 600 Jahre und und die Anlagen wurde hernach von
Römern und Moslems genutzt, bevor es in Vergessenheit
geriet und erst im frühen 19. Jahrhundert wieder entdeckt
wurde. Erstaunlich ist, dass viele der Bauten in so gutem
Zustand sind.Wir gehen schon um 6:30 zum Eingang, erhalten die Eintrittskarten und gehen dann im Schatten der Berge den langen Zugangsweg zum Eingang der bekannten Schlucht. Auch hier gibt es schon Höhlen und Grabstätten, aber die haben noch Zeit bis später. Wir wollen den Touristenströmen zuvor kommen. Nach dem ersten Kilometer bis zum Eingang der bekannten Schlucht, dem Siq, führt der Weg durch ebendiese teilweise nur 5 Meter breite Schlucht einen weiteren Kilometer bis zu dem wohl bekanntesten Bauwerk am Ausgang - dem Schatzhaus Khasne Faraun. Aber schon der Weg dorthin ist einfach unbeschreiblich, der Gang durch die tiefe Schlucht mit ihren teils überhängenden Felsen mit Farbmustern reizt immer wieder zu Fotos. Und ganz am Ende öffnet sie den Blick auf das Schatzhaus, daß an einer Aufweitung steht. Dieses ist nicht begehbar, Indianer Jones Fans werden enttäuscht. Ich folge dem Ausgang aus der Schlucht
weiter, hier stehen die verschiedene Grabstätten und das
römische Theater. Danach kommt das ehemalige römische
Stadtzentrum mit Tempelresten. Ich entschließe mich
angesichts der frühen Stunde noch den Aufstieg zum Kloster
Ed Deir zu machen. Es geht 45 Minuten stramm über Stufen
und Steigungen den Berg hinauf. Aber es lohnt sich. Ed
Deir ist ebenso wie das Schatzhaus direkt aus dem Felsen
geschlagen. Als ich wieder unten angelangt bin, melden
sich meine Knie, und ich mache erst einmal Pause. Dabei
spricht mich einer der Eseltreiber an und will mich zu
einem Ausflug überreden. Erst will ich nicht, aber dann
denke ich, ich kann die beiden nutzen, um knieschonend auf
den Opferplatz oberhalb des römischen Theaters zu kommen.
Bei 10JD einigen wir uns schließlich, und ich bekomme
meinen ersten Eselritt. Das arme Tier schleppt mich durch
die östliche Farasa Schlucht immer höher an den
Soldatengräbern und dem Gartentempel vorbei in die Höhe.
Für die engen Stufen steige ich ab, aber grundsätzlich ist
das eine gute Entscheidung gewesen. Kurz vor dem
Opferplatz trennen sich unsere Wege, nicht ohne die
üblichen, wenn auch ergebnislosen Nachverhandlungen meines
Führers. Am Rande des Opferplatzes hat man eine grandiose
Aussicht über das Tal. Der Opferplatz selbst ist eine
umrandete Fläche ohne weitere Bauten, nur erreichbar mit
ein wenig Klettern. Ich nehme für den Rückweg den direkten
Weg über die Stufen, die beim römischen Theater genau
gegenüber der Königsgräber enden. Diese schaue ich mir
auch noch an, man kann zwar hinein in die übersichtlichen
Gräber, aber von außen sind sie am beeindruckensten.Es ist jetzt zwar erst 2 Uhr, aber ich bin kaputt und ruhe mich am Schatzpalast aus, bevor ich mir mit Svetlana am Eingang treffe. Nach Duschen und Ausruhen gehen wir in den Ort und essen im Abu Elias Restaurant äußerst lecker für 30JD. Ein harter Tag. Im Hotel buchen wir noch für die Unterkunft im Wadi Rum, lauschen noch dem Klagen des Muezzins und schlafen früh. |
| Samstag Petra, Wadi Rum, 136km Svetlana will unbedingt noch alle nicht-betretenen Höhlen von Petra auch noch sehen und geht am Vormittag noch einmal in die Anlage hinein. Ich schaue mir nur noch einmal den Platz des Schatzhauses an. Der Aufstieg von hier hoch zum Opferplatz (mit einer Aussicht auf das Schatzhaus) ist angeblich aus Sicherheitsgründen gesperrt. Aber mit einem Führer darf man für 10JD trotzdem hoch. Ich halte das für Abzocke und verzichte darauf. Da wir heute erst um 8:00 hier waren, ist hier deutlich mehr los. Ich warte am Visitor Center im Schatten auf Svetlana, bis sie nach allen Selfies gegen Mittag auch zurück kommt. Zum Glück ist
es zum Wadi Rum nicht weit. Die Landschaft ändert
sich, sie wird weiter. Ich habe den Eindruck, daß
einer unserer Vorderreifen Luft verliert und lasse
Luft an einer Tankstelle auffüllen. In Wadi Rum
essen wir in einem Imbiss einen Kebab, bevor wir zu
dem zentralen Parkplatz fahren, wo alle Besucher der
Camps in der Wüste ihre Wagen parken. Unser Führer
wird informiert und kommt 15 Minuten später, um uns
und unser Gepäck aufzuladen. Nach einem Wasserstop
geht es in die Wüste. Unser Camp liegt relativ weit
draußen, wir haben allerdings die Entscheidung
gestern anhand der Bewertungen und dem mittelteuren
Preis von 10JD/Nacht für uns beide inklusive
Frühstück und Abendessen getroffen. Mir war klar,
daß die wahren Kosten eher über die Touren rein
kommen.Das Camp sieht aus wie alle Camps, an denen wir vorbei kommen. Es gibt ein großes grünes Zelt als Essraum und kleine quadratische Zeltwürfel als Zweipersonenzelte. Daneben gibt es noch ein Sanitärhaus. Das Camp ist leer, wir genießen erst einmal die Ruhe und unser Führer Hussein erklärt uns die möglichen Aktivitäten. Ich hatte inzwischen realisiert, daß wir zu schnell durch alles durch gekommen waren und gehofft hier mehrere Tage verbringen zu können. Leider gibt es aber nur ein Programm für einen halben beziehungsweise vollen Tag und die Option eines Kamelrittes. Wir entscheiden uns für die Ganztagestour ohne das Kamel für 50JD/Person und handeln noch die Sonnenuntergangstour für den heutigen Abend heraus. Gegen 17:30 fahren wir mit dem Pickup raus in die Wüste mit einem Ausblick über eine tiefere Ebene. Anscheinend hat hier jedes Camp seinen eigenen Felsen, auf dem man sich setzen kann, um die untergehende Sonne zu genießen. Um 19:00 gibt es Essen. Es besteht aus in einem Erdloch gekochtem Gemüse und Fleisch und schmeckt sehr lecker. Eine kleine Tanzeinlage gibt es natürlich auch, aber der schönste ist für mich der Blick in den Himmel mit seinem unendlichen Sternenmeer und der deutlich erkennbaren Milchstraße. Der Abend klingt am Lagerfeuer aus. |
| Sonntag Wadi Rum ![]() Ich
schlafe gut, in der Mitte der Nacht klappe ich das Fenster
zu, da es dann trotz der dicken Decke doch ein wenig kühl
wird. Das Frühstück ist gut und ausreichend. Danach
besteigen wir mit einem spanischen Pärchen den Pickup um
als erstes zu der Quelle von Lawrence von Arabien zu
fahren (der taucht heute noch öfters auf). Viel ist nicht
zu sehen, ein Baum, ein Trog und eine Mauer mit einer
Inschrift. Nächster Stopp ist eine großen Düne, die man
besteigen kann um von oben eine schöne Aussicht zu haben,
gefolgt von einem Stopp an einem Canyon, in dem
Wandinschriften und Malereien aus verschiedenen Epochen zu
sehen sind. Die sogenannte kleine Brücke ist der nächste
Halt. Es werden natürlich viele Fotos gemacht, wir sind
aber auch nicht alleine. Alle anderen Camps haben ja die
gleichen Touren. Oben auf der Brücke ist es schon recht
schmal und ich bewundere die Leute mit akrobatischen
Verrenkungen und das Vertrauen in ihr Gleichgewicht. Nach
der kleinen geht es tiefer in die Wüste zu der Big Bridge,
die noch ein wenig höher ist. Hier ist aber auch weniger
los, das scheint nur bei der Ganztagestour ein
Programmpunkt zu sein. Die Mittagszeit ist erreicht und
unser Fahrer Attala sucht einen Schattenplatz hinter einem
Felsen, wo er nach dem Mittagsgebet mit dem Kochen
beginnt. Es gibt Tomaten-Gemüse Eintopf gekocht auf
den Holzresten, die wir in der Wüste finden, mit Fladen
und Gemüse - lecker. So gestärkt starten wir die zweite
Tageshälfte mit einem weiteren Canyon, wo er uns davor
absetzt und dahinter wieder einsammelt. Das schönste an
diesem Canyon ist der Blick zurück in die Ebene, sonst
gibt er nicht viel her. Der sogenannte Mushroom Pilz sieht
von einer Seite wegen seiner Überhänge wirklich wie ein
Pilz aus. Wir fahren noch an dem Resten des Hauses von
Lawrence von Arabien vorbei, aber da ist nicht viel zu
sehen. Pünktlich zu einer weiteren Sonnenuntergangstour
sind wir wieder zurück. Sonnenuntergang ist
Sonnenuntergang in der Wüste, sollte man denken, aber der
heutige ist mit ein paar mehr Wolken doch wieder anders.Das Abendessen ist im gleichen Stil wie gestern, es gibt nur weniger Fleisch, da es im Camp heute nur 10 Leute sind. Wir buchen noch die Unterkunft in Aqaba dank des funktionierenden Netzes vom Camp. Ausserhalb seines WLAN gibt es keinen Empfang. |
| Montag Aqaba, 75km Wir
stehen früh auf, da wir mit den Spaniern zusammen los
fahren, die noch zum Kamelreiten wollen. Dann setzt uns
der Fahrer in Wadi Rum Village um 10:00 ab. Der Wagen
steht noch, wir laden ein und machen ein paar Kilometer
weiter noch einen Stopp bei der alten Dampflokomotive aus
der Zeit der osmanischen Herrschaft für ein paar schöne
Fotos. Aber dann geht es in einem Rutsch auf dem Highway
durch bis Aqaba. Wir haben dort uns in eines der
Tauchzentren am Südende einquartiert, dem Bait Al Aqaba
relativ weit oben am Hang. Das Stornieren der online
Buchung gibt noch einmal 10% Discount. Nach einem Gang in
den Pool fahren wir noch einmal in die Stadt. Aqaba ist
wirtschaftliche Sonderzone von Jordanien, das erklärt
vielleicht auch, warum ein Kebab Menu hier nur noch 1,70JD
kostet.Wir irren ein wenig durch die Stadt, haben die Idee mal an die israelische Grenze zu fahren, aber werden schon früh wieder zurück geschickt. Die Stadt gibt nicht viel her, das "Castle" verblaßt gegenüber allem was wir bisher gesehen haben. Auch hier steht ein hoher Fahnenmast mit einer riesigen Flagge. Der nahe Stadtstrand mit seinen Buden ist eher abschreckend und lädt nicht zum Verbleiben ein. Die sogenannte South Beach unten an der Straße unterhalb unseres Hotels ist zwar etwas vermüllt und ungepflegt, aber unter der Woche relativ leer. Svetlana geht mit Schwimmbrille schnorcheln. Ich sitze auf dem harten Sand und schaue zum gegenüber liegenden Sinai hinüber. Abends sind wir immer noch satt, sitzen noch lange mit Christian aus Paderborn im warmen Abendwind zusammen und tauschen Reiseerinnerungen aus. |
| Dienstag Aqaba, 25km Nach dem Frühstück buchen wir das Amman Pasha Hotel in Amman für 20JD für die letzte Nacht vor dem Abflug. Das Concord Hotel wollen wir nicht noch einmal haben. Nach Abhängen am Pool fahren wir in die Stadt und schlendern durch die Soucs. Ich kaufe etwas Safran und Amber als Souvenir, ansonsten macht einen kaum etwas an. Es sieht alles eher billig aus. Wir suchen noch eine Schnorchel Maske, um die viel gelobte Meereswelt in Ruhe anschauen zu können. Aber für die paar Tage sind uns die aufgerufenen 15-30JD zu teuer. Im Hotel können wir später eine für einen Tag für 5JD mieten, die wir am Strand ausprobieren. Aber Schnorcheln ist nichts für mich, ich habe das unangenehme Gefühl ständig Wasser im Mund und in der Nase zu haben. Abends essen wir den Fisch im Hotel Restaurant, aber dieser ist total trocken und seine 10JD nicht wert. Während Svetlana im Zimmer Videos schaut, geselle ich mich zu Christian, der in einem großen Zelt mit eine paar Einheimischen sitzt. Es stellt sich heraus, daß er eingeladen wurde mit zu essen, obwohl es ein Geschäftsessen vom Hotelbesitzer mit Politikern teilweise aus Amman ist. Ich bekomme auch etwas angeboten, bin aber noch satt und kann nur den Rindereintopf und das Kanafe (überzuckerter Halumi Käse) probieren. Gegen 23:00 endet das ganze recht abrupt, es gibt noch ein Abschlußfoto (es war offensichtlich eine Einigung erzielt worden) und alle steigen wieder in ihre Autos. |
| Mittwoch Aqaba, 25km Morgens müssen wir ewig warten bis jemand
vom Hotel erscheint, der uns Frühstück für 3JD zubereitet.
Danach starte ich noch einen weiteren Schnorchel Versuch
mit dem gleichen Ergebnis. Die Fische werden auf mich
verzichten müssen, mich aber wahrscheinlich auch nicht
vermissen. Am frühen Nachmittag fahren wir in die Stadt.
Ich habe schon wieder den Einruck, daß der Vorderreifen
rechts schon wieder platt ist und suche einen
Reifenhändler. Dieser stellt schnell ein kleines Loch
fest, daß er aber in 5 Minuten mit einem Teerfaden flickt
und dafür nur 2JD haben will.Die ganze Zeit haben wir gemeinsame Kasse auch beim Essen gemacht. Jetzt hat Svetlana entschieden die verbleibende Zeit sich vom Imbiss zu ernähren. Ich lasse es mir im empfehlenswerten Al Shahimi Restaurant mit Vorspeise, Oktopus und Banana Shake für nur 11JD gut gehen. Für das tote Meer und den Wadi Mujib, den wir auf dem Rückweg noch sehen wollen, kaufe ich mir für 2JD Wasserschuhe. Die sind auch hier für die Strände gut, weil die ersten Meter nur steinig sind. Auf dem Rückweg fahren wir am Hotel vorbei zur nahen saudischen Grenze. Fotos sind nicht erwünscht, aber es sieht auch aus wie an allen Grenzen. |
| Donnerstag Aqaba, 25km Morgens die gleiche Wartezeit wie gestern auf das Frühstück. Ich will den Fischen doch noch eine Chance geben und melde mich für das Probetauchen am Nachmittag für 25JD an. Die Zeit bis dahin verbringe ich am Pool, den Strand mag ich nicht und selbst hier am Pool ist der konstante Wind störend. Leider gibt es beim Check für das Probetauchen eine Enttäuschung, ich darf aufgrund einer Vorerkrankung nicht tauchen. Es soll einfach nicht sein. Danach fahren wir wieder in die Stadt, und ich genieße dieses Mal Fisch im Al Shahimi. Auf dem Rückweg fängt es tatsächlich an zu gewittern. Der Himmel ist voll mit Blitzen und es regnet nicht unerheblich. Die Regenzeit beginnt. |
| Freitag Totes Meer bis Amman, 380km Auf das Frühstück warten wir heute nicht,
wir fahren um 6:00 los, um genug Zeit zu haben für das
Tote Meer. Im Dunkeln geht es durch und an der
menschenleeren Stadt vorbei. Es nieselt immer noch ein
wenig und über dem Sinai blitzt es ab und zu. Hinter Aqaba
fahren wir durch Wüsten, wo ich bei Fotostopps von einem
Turm Zeichen bekomme das zu unterlassen. Wir sind immer
noch im Grenzgebiet. Das Frühstück sind ein paar Kekse mit
Tee an einer kleinen Raststätte.Nach fast 200km fällt die Straße langsam ab zu den Tiefen des Toten Meeres, das uns schon mit hell türkis entgegen leuchtet. Am ersten Schild mit Hinweis auf Bademöglichkeit halten wir, der "Salt Beach". Wir sind die einzigen, können uns umziehen, den Wagen stehen lassen und dann den knappen Kilometer hinunter zum Ufer runter gehen. Dank der Gummi Wasserschuhe ist das schmerzfrei möglich. Der See ist früher mal deutlich größer gewesen, wir gehen über die getrockneten Salzböden, von denen sich das Wasser zurück gezogen hat. Das Baden ist wirklich wie beschrieben schwerelos. Die Beine unter den Körper zu ziehen ist nicht möglich. Nach dem Rausgehen trocknet die Flüssigkeit nicht ab, sondern verbleibt dort wo sie nicht abgerubbelt wird als feuchte klebrige Schicht am Körper. Es ist zum Glück nicht kalt. Oben wartet eine Dusche auf uns, um die Salzschicht abspülen. Der Obolus ist "freiwillig", wir geben 10JD pro Person. An der späteren bekannteren O'Beach soll es 20JD kosten. ![]() Weiter geht es entlang des Toten Meeres mit verschiedenen Aussichtspunkten bis zum Wadi Mujib. Hier gibt es eine Enttäuschung, ich hatte es angesichts des Wetters schon gestern geahnt. Die enge Schlucht mit seinem Wasserlauf, durch die mal eigentlich laufen kann, ist aus Sicherheitsgründen gesperrt. Man hat begreiflicherweise Angst vor einer Sturzflut, die vor Jahren schon mal viele Touristen in den Tod gerissen hat. Also können wir nur einen Blick von außen hinein werfen und enttäuscht weiter fahren. Wir müssen noch einmal tanken und fahren dann direkt zum Vermieter, wo die Rückgabe des Wagens problemlos ist. Sein Shuttle Service bringt uns zum Hotel und bietet uns für einen Festpreis den Airport Transfer morgen früh an. Wir nehmen an. Im Amman Pasha Hotel duschen wir erst einmal richtig und gehen dann in die Altstadt, wo ich durch die Souqs streife, bevor wir später zum Essen gehen und noch einmal das leckere Lamm vom ersten Abend essen. Parallel erreichen mich Fluginformationen mit Verschiebungen von Turkish Airlines. Erst 10 Minuten vor, dann eine Stunde später. Wir verschieben den Transfer von 4 auf 5 Uhr, das sollte reichen. |
| Samstag Rückreise, 420km ![]() Morgens um kurz vor 5 Uhr gibt es eine
neue Nachricht von Turkish Airlines. Der Flug ist wieder
auf den alten Zeitpunkt Abflug 7:05 verschoben. Jetzt
werden wir ein wenig hektisch. Zum Glück hat das Hotel
einen Taxifahrer an der Hand, der uns kurzfristig für 20JD
zum Flughafen bringt, weil der gestrige Fahrer plötzlich
absagt wegen Fahrzeugproblemen.... Unser Taxifahrer
liefert uns noch vor seinem Frühgebet um 6 am Flughafen
ab. Zum Glück haben wir gestern schon online eingecheckt
und müssen nur noch das Gepäck abgeben und haben auch noch
Zeit die restlichen Dinar wieder zurück zu tauschen.
Pünktlich zum boarding sind wir durch die
Sicherheitskontrollen. Der Flug wie auch der Anschlußflug
ist pünktlich. In Istanbul müssen wir nur eine halbe
Stunde durch den kompletten Flughafen zum anderen Gate
laufen.In München müssen wir ein wenig auf das Gepäck warten, aber schließlich ist alles da. Mit der S-Bahn fahre ich zurück nach Neufahrn und finde den Wagen unversehrt auch von Tickets vor. Gute 4 Stunden später bin ich wieder zuhause. |
| Wenn man Jordanien hört, denken die
meisten als erstes an heilige Kriege und Unruhen. Aber
wenn man sich mit dem Land beschäftigt, ist es -
mitten zwischen den Ländern gelegen auf die das
zutrifft - eine relativ stabile ruhige
konstitutionelle Monarchie, was wohl auch daran liegt,
daß das Land außer Pottasche und Phosphat keine
großartigen Bodenschätze hat. Das macht das Land zwar
arm aber auch zu einem sicheren Reiseland. Was auch
auffällt ist, daß es kaum vorkommt, daß man von
irgendjemandem massiver wegen Verkaufsabsichten
angegangen wird. Jordaniens Geschichte ist sehr
wechselhaft. Die Nabatäer haben trotz ihrer relativ
kurzen Herrschaft das wohl bekannteste Bauwerk in
Petra geschaffen, aber wie überall im Mittelmeerraum
gibt es auch Hinterlassenschaften von den Römern. Sie
wurden von den Muslimen vertrieben, dann kamen die
Kreuzritter zum beginnenden Mittelalter und später die
Osmanen und eine ganze kurze Phase als englische
Kolonie. Seit dem zweiten Weltkrieg ist Jordanien
selbstständig. Das Reisen ist nur etwas günstiger als in Europa, den größten Unterschied gibt es bei den Übernachtungen, die uns im Schnitt 30€ für ein Doppelzimmer kosteten. Die Hotels haben wir immer kurzfristig über booking. com gebucht, das war problemlos. Nur die ersten Nächte in Amman hatten wir früher gebucht. Ein Essen kostete in den Restaurant zwischen 7-10JD, Tabouleh, Baba Ganoush und ähnliches waren in der Regel bei 0,5-1JD. 1 Liter Wasser im Laden kostet 0,5JD. Alkohol gibt es nur in Liquor Shops und außerhalb von Aqaba wurden Preise von 3,50JD für eine 0,5 Liter Dose Bier ab 12JD für eine Flasche Wein aufgerufen. Da fiel es leicht, mal 10 Tage auf alkoholhaltige Getränke zu verzichten. Ab und an habe ich mir einen Bierersatzstoff namens Bavarian 0,00% für 1,50JD geholt, um mal etwas anderes als Wasser zu haben. Günstig einkaufen kann man schon, aber das angebotene reizte mich qualitativ nicht besonders. Markenwaren gibt es kaum. Benzin mit 90 Oktan kostet überall das gleiche (0,925JD/Liter) und hat sich auf den 1.700km auf 162€ summiert. Der Renault Logan hat mit seiner Automatik etwa 8l/100km verbraucht. Der Mietwagen kostete für die 11 Tage 361€ ohne zusätzliche Versicherung, der Flug 605€. Das Fahren fiel mir sehr leicht, die Jordanier sind relativ entspannte Fahrer. Der Kurs war im November 2022 bei 1JD = 1,45€. Insgesamt haben sich die Gesamtkosten auf knapp 1.700€ belaufen. Mir haben die zwei Wochen in Jordanien sehr gefallen. Der Mietwagen war eine gute Entscheidung, um auch mal abgelegene Ziele im Zeitrahmen zu erreichen. Von anderen habe ich erfahren, daß sie wegen der Verkehrssysteme sich manche Ziele gespart haben. Petra und das Wadi Rum sind natürlich die Highlights, aber ich fand auch Jerash super. Das Wadi Mujib wurde auch von anderen beschwärmt, aber das fiel ja leider für uns aus. Wir waren etwas zu schnell unterwegs, hätten noch andere Sachen machen können oder uns mehr Zeit lassen können, die Tage am Roten Meer haben mir nicht viel gegeben. Als Reiseführer hatte ich den Reise Knowhow, der sich wieder bewährt hat. 2 Wochen sind gut ausreichend für einen Querschnitt. E. Thane November2022 |